Praktische Tipps

Die 3×3-Methode: In drei Wochen drei nervige Routinen loswerden

07.10.2025
5 Minuten
Inhaltsübersicht

Wie Immobilienverwalter mit einer simplen Strategie Zeit zurückgewinnen und effizienter arbeiten

Doppelte Dateneingabe, endloses Suchen nach Unterlagen, Telefon-Pingpong mit Eigentümern – kennen Sie das? Diese alltäglichen Zeitfresser kosten Immobilienverwalter durchschnittlich 8-12 Stunden pro Woche. Die gute Nachricht: Mit der 3×3-Methode können Sie in nur drei Wochen drei dieser nervigen Routinen dauerhaft eliminieren. Dieser Beitrag zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen – inklusive Erfolgsgeschichten von Verwaltern, die es geschafft haben.

Warum scheitern die meisten Optimierungsversuche?

Viele Verwalter kennen das Problem: Man nimmt sich vor, endlich die Prozesse zu digitalisieren, doch nach wenigen Tagen ist man wieder im alten Trott. Der Grund? Zu viele Baustellen gleichzeitig, keine klare Methodik und fehlende Quick Wins, die motivieren.

Die 3×3-Methode setzt genau hier an: Fokus statt Überforderung. Statt die gesamte Verwaltung auf einmal umzukrempeln, konzentrieren Sie sich drei Wochen lang auf drei konkrete Nervensägen. Das ist überschaubar, messbar und motivierend.

Woche 1: Die drei größten Nervensägen identifizieren

Der Ausgangspunkt: Wo verlieren Sie täglich Zeit?

Bevor Sie optimieren können, müssen Sie wissen, wo genau der Schuh drückt. In Woche 1 geht es um eine ehrliche Bestandsaufnahme. Nehmen Sie sich 30 Minuten Zeit und dokumentieren Sie eine Woche lang, welche wiederkehrenden Tätigkeiten Sie besonders nerven.

Die Top 3 Zeitfresser in der Immobilienverwaltung:

  1. Doppelte Dateneingabe: Rechnungsdaten manuell aus PDF-Dokumenten in die Buchhaltungssoftware übertragen, Eigentümerdaten in mehreren Systemen pflegen, Zählerstände händisch erfassen.
  2. Suchen nach Unterlagen: Wo war nochmal die Nebenkostenabrechnung von 2023? In welchem Ordner liegt der Handwerkervertrag? Welche E-Mail enthielt die Freigabe des Beirats?
  3. Telefon-Pingpong: Rückfragen zu Abrechnungen, Statusupdates zu Aufträgen, Terminabsprachen mit Handwerkern – und das oft mehrfach, weil Informationen nicht zentral verfügbar sind.

Praxis-Tipp: Die Strichliste-Methode

Legen Sie sich eine einfache Strichliste an (analog oder digital) und machen Sie jeden Tag einen Strich, wenn eine dieser Situationen auftritt. Am Ende der Woche werden Sie überrascht sein, wie oft Sie mit denselben Problemen konfrontiert sind.

Woche 2: Für jedes Problem eine simple Lösung testen

Jetzt wird's konkret. In Woche 2 testen Sie für jede Ihrer drei Nervensägen eine einfache, schnell umsetzbare Lösung. Wichtig: Es geht nicht um die perfekte Lösung, sondern um sofort spürbare Verbesserungen.

Lösung 1: Doppelte Dateneingabe eliminieren

Das Problem: Sie übertragen Rechnungsdaten manuell aus E-Mail-Anhängen in Ihre Verwaltungssoftware.

Die Simple Lösung: Nutzen Sie OCR-basierte Tools oder die Automatisierungsfunktionen Ihrer Verwaltungssoftware. Moderne Systeme wie SCALARA können Rechnungen automatisch einlesen, relevante Daten extrahieren und direkt in die Buchhaltung übernehmen.

Quick-Start: Beginnen Sie mit 10 Rechnungen pro Tag. Scannen oder laden Sie diese hoch und prüfen Sie, wie viel Zeit Sie sparen. Bei einer durchschnittlichen Ersparnis von 2-3 Minuten pro Rechnung summiert sich das schnell.

Lösung 2: Schluss mit der Unterlagen-Suche

Das Problem: Dokumente sind verstreut über E-Mail-Postfächer, lokale Ordner, Cloud-Speicher und Papier-Archive.

Die Simple Lösung: Führen Sie ein zentrales Dokumentenmanagementsystem (DMS) ein – zumindest für neue Dokumente. Legen Sie eine klare Namenskonvention fest (z.B. „JJJJ-MM-TT_Objektname_Dokumenttyp") und speichern Sie ab sofort alle neuen Dokumente zentral.

Quick-Start: Digitalisieren Sie nicht rückwirkend alles auf einmal. Beginnen Sie mit aktuellen Vorgängen und nehmen Sie sich vor: „Jedes neue Dokument landet sofort am richtigen Ort." Bereits nach zwei Wochen werden Sie merken, wie viel schneller Sie Informationen wiederfinden.

Lösung 3: Telefon-Pingpong beenden

Das Problem: Eigentümer rufen mehrfach an, weil Informationen nicht transparent verfügbar sind. Handwerker müssen immer wieder kontaktiert werden, um den Status von Aufträgen zu klären.

Die Simple Lösung: Richten Sie ein digitales Eigentümerportal ein, über das Eigentümer jederzeit auf Abrechnungen, Protokolle und den Status laufender Maßnahmen zugreifen können. Für Handwerker nutzen Sie standardisierte Status-E-Mails oder ein einfaches Ticketsystem.

Quick-Start: Informieren Sie Ihre Eigentümer über das Portal und verschicken Sie bei den nächsten drei Anfragen den Link zum Eigentümerportal statt zu telefonieren. Dokumentieren Sie, wie oft Sie dadurch Anrufe vermeiden.

Woche 3: Das Beste davon zur neuen Gewohnheit machen

In Woche 3 geht es um Verstetigung. Sie haben nun zwei Wochen lang Erfahrungen gesammelt – welche Lösung hat am meisten gebracht? Welche lässt sich am einfachsten in den Alltag integrieren?

Die Gewohnheits-Checkliste

Beantworten Sie für jede getestete Lösung:

  • Zeitersparnis: Wie viel Zeit spare ich täglich/wöchentlich?
  • Aufwand: Wie viel Mehraufwand bedeutet die neue Routine?
  • Akzeptanz: Wird die Lösung von meinem Team und den Eigentümern angenommen?

Wählen Sie die Lösung mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis und machen Sie daraus eine feste Gewohnheit.

Praxis-Tipps für nachhaltige Veränderung

  1. Trigger setzen: Verknüpfen Sie die neue Routine mit einer bestehenden Gewohnheit. Beispiel: „Wenn ich morgens den Computer hochfahre, öffne ich zuerst das DMS und lege alle E-Mail-Anhänge ab."
  2. Erfolge sichtbar machen: Dokumentieren Sie Ihre Zeitersparnis. Wenn Sie sehen, dass Sie pro Woche 6 Stunden einsparen, motiviert das enorm.
  3. Team einbinden: Teilen Sie Ihre Erfolge mit Kollegen und binden Sie diese in die neuen Prozesse ein. Gemeinsame Veränderung funktioniert besser als Einzelkämpfertum.

Konkrete Handlungsempfehlungen für Ihre 3×3-Challenge

Woche 1: Identifikation

  • Führen Sie eine Woche lang eine Strichliste über wiederkehrende Zeitfresser
  • Notieren Sie konkrete Situationen, in denen Sie Zeit verlieren
  • Priorisieren Sie die drei nervigsten Routinen

Woche 2: Testen

  • Definieren Sie für jede Routine eine einfache Testlösung
  • Probieren Sie die Lösungen konsequent eine Woche lang aus
  • Dokumentieren Sie Zeitersparnis und Aufwand

Woche 3: Etablieren

  • Bewerten Sie die Lösungen nach Kosten-Nutzen-Verhältnis
  • Wählen Sie die beste Lösung und integrieren Sie diese dauerhaft
  • Kommunizieren Sie die Veränderung an alle Beteiligten

Digitale Tools, die helfen können

  • Automatisierte Rechnungserfassung: SCALARA Rechnungsworkflow
  • Dokumentenmanagement: Cloudbasierte DMS-Lösungen mit Volltextsuche
  • Eigentümerportale: Transparente Kommunikationsplattformen für WEG
  • Aufgabenmanagement: Digitale Ticketsysteme für Handwerkeraufträge

Zusammenfassung: Klein anfangen, groß rauskommen

Die 3×3-Methode zeigt: Prozessoptimierung muss nicht kompliziert sein. Statt monatelanger Planungsphasen und teurer Großprojekte setzen Sie auf fokussierte Verbesserung in kleinen Schritten.

Die Erfolgsfaktoren auf einen Blick:

  • Fokus: Nur drei Probleme gleichzeitig angehen
  • Pragmatismus: Simple Lösungen statt Perfektion
  • Geschwindigkeit: In drei Wochen spürbare Ergebnisse
  • Messbarkeit: Konkrete Zeitersparnis dokumentieren
  • Nachhaltigkeit: Das Beste zur Gewohnheit machen

Die Verwalter, die diese Methode angewendet haben, berichten durchschnittlich von 6-10 Stunden Zeitersparnis pro Woche. Das sind über 300 Stunden pro Jahr – oder anders ausgedrückt: 7,5 volle Arbeitswochen, die Sie für wertschöpfende Tätigkeiten nutzen können.

Starten Sie noch heute: Nehmen Sie sich 30 Minuten Zeit und identifizieren Sie Ihre drei größten Nervensägen. In drei Wochen werden Sie zurückblicken und sich fragen, warum Sie nicht schon früher damit angefangen haben.

Ein Artikel von
Shari Heep
Geschäftsführende Gründerin & CEO

Shari Heep ist Juristin mit Fokus auf IT- Recht und Gründerin & CEO von SCALARA. Sie hat schon seit ihrem Abitur in der familiären Hausverwaltung mitgearbeitet und dort vor allem die digitale Transformation vorangetrieben. Durch ihre praktische Erfahrung aus der Immobilien- und Verwaltungsbranche kennt sie die Herausforderungen der Branche sehr genau.
Mit der Gründung von SCALARA hat Shari ihre Leidenschaft für alles Digitale mit ihren Verwalterwurzeln verbunden.

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