KI und Zukunft

KI für Einsteiger: So nutzen Sie ChatGPT & Co. ohne IT-Studium in Ihrer WEG-Verwaltung

10.09.2025
6 Minuten
Inhaltsübersicht

Warum künstliche Intelligenz einfacher ist als Sie denken – und wie Sie heute noch starten können

Vergessen Sie alles, was Sie über KI gehört haben

Hand aufs Herz: Wenn Sie "Künstliche Intelligenz" hören, denken Sie vermutlich an komplizierte Technik, Programmiercodes und Science Fiction. Die gute Nachricht: Die Realität ist viel einfacher. Moderne KI-Tools sind so benutzerfreundlich wie eine Google-Suche. Wenn Sie eine E-Mail schreiben können, können Sie auch KI nutzen.

Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie ohne Vorkenntnisse, ohne IT-Abteilung und ohne großes Budget erste Schritte mit KI in Ihrer Verwaltung gehen. Keine Sorge – wir fangen ganz von vorne an und Sie bestimmen das Tempo.

Was ist KI eigentlich? Eine Erklärung ohne Fachjargon

Stellen Sie sich KI wie einen sehr fleißigen Praktikanten vor, der:

  • Nie müde wird
  • Blitzschnell liest und schreibt
  • Sich alles merkt, was Sie ihm sagen
  • Immer höflich bleibt
  • 24 Stunden am Tag zur Verfügung steht

Der Unterschied zu einem echten Praktikanten: Diese KI kostet nur etwa 20 Euro im Monat und macht keine Kaffee- oder Raucherpausen.

Ein ganz konkretes Beispiel: Sie tippen in ChatGPT: "Schreibe mir eine freundliche Antwort an einen Eigentümer, der sich über Lärm beschwert hat."

Die KI antwortet in Sekunden mit einem professionellen Brief, den Sie nur noch anpassen und verschicken müssen. So einfach ist das.

Der 5-Minuten-Test: Probieren Sie es jetzt aus

Schritt 1: Öffnen Sie ChatGPT

  1. Gehen Sie auf http://www.chatgpt.com
  2. Klicken Sie auf "Sign up" (Anmelden)
  3. Geben Sie Ihre E-Mail ein
  4. Fertig – Sie können loslegen

Schritt 2: Ihr erster Auftrag an die KI

Tippen Sie einfach diese Frage ein: "Ich bin WEG-Verwalter. Wie erkläre ich einem Eigentümer verständlich, was eine Erhaltungsrücklage ist?"

Schritt 3: Staunen Sie über die Antwort

Die KI liefert Ihnen eine professionelle, verständliche Erklärung. Kostenfrei. In Sekunden.

Die 10 nützlichsten KI-Befehle für Ihren Verwaltungsalltag

Kopieren Sie diese Befehle einfach und passen Sie sie an Ihre Situation an:

  1. Für freundliche E-Mail-Antworten: "Schreibe eine höfliche Antwort an einen verärgerten Eigentümer, der sich über [Thema einfügen] beschwert."
  2. Für Aushänge im Hausflur: "Erstelle einen kurzen, freundlichen Aushang über [Reinigungsarbeiten/Wassersperrung/etc.] am [Datum]."
  3. Für Protokoll-Zusammenfassungen: "Fasse folgende Punkte für ein Protokoll zusammen: [Ihre Notizen einfügen]."
  4. Für rechtliche Ersteinschätzungen: "Was sagt das WEG-Recht zu [Ihre Frage]? Gib mir eine einfache Erklärung."
  5. Für Kostenvergleiche: "Ist ein Angebot von [X Euro] für [Leistung] angemessen? Worauf sollte ich achten?"
  6. Für Eigentümerversammlungsvorbereitung: "Erstelle eine Tagesordnung für eine Eigentümerversammlung mit folgenden Themen: [Themen auflisten]."
  7. Für schwierige Gespräche: "Wie erkläre ich Eigentümern eine Sonderumlage von [X Euro] für [Zweck]?"
  8. Für Mahntexte: "Formuliere eine freundliche erste Mahnung für ausstehende Hausgeld-Zahlungen."
  9. Für Jahresberichte: "Hilf mir, einen Jahresbericht zu strukturieren. Was sollte alles enthalten sein?"
  10. Für kreative Lösungen: "Ein Eigentümer beschwert sich über [Problem]. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?"

Die häufigsten Ängste und warum sie unbegründet sind

"Ich bin nicht technikaffin" Können Sie Google bedienen? Dann können Sie auch ChatGPT bedienen. Es ist wirklich nur Texteingabe und Enter drücken.

"Das ist mir zu teuer" Die Basisversion ist kostenlos. Die Profi-Version kostet 20 Euro monatlich – weniger als einmal Mittagessen mit einem Kollegen.

"Die KI macht bestimmt Fehler" Ja, kann passieren. Deshalb lesen Sie immer gegen. Aber: Die KI macht deutlich weniger Fehler als ein übermüdeter Mensch um 18 Uhr.

"Ich verliere meinen Job" Im Gegenteil! Sie werden effizienter und haben mehr Zeit für wichtige Aufgaben. Kein Eigentümer will mit einem Computer sprechen – er will Sie, aber Sie mit mehr Zeit für ihn.

"Das mit dem Datenschutz..." Geben Sie keine Namen oder persönlichen Daten ein. Schreiben Sie "Eigentümer X" statt "Herr Müller". Problem gelöst.

Der sanfte Einstieg: Ihr 4-Wochen-Plan

Woche 1: Kennenlernen

  • Montag: ChatGPT-Konto erstellen (5 Minuten)
  • Dienstag: Ersten Aushang erstellen lassen
  • Mittwoch: Eine E-Mail-Antwort generieren
  • Donnerstag: Eine Rechtsfrage stellen
  • Freitag: Bilanz ziehen – was war hilfreich?

Woche 2: Routine entwickeln

  • Täglich eine E-Mail mit KI beantworten
  • Ein Dokument zusammenfassen lassen
  • Einen komplizierten Sachverhalt erklären lassen

Woche 3: Mutiger werden

  • Ein vollständiges Protokoll erstellen
  • Einen Newsletter verfassen
  • Eine Präsentation strukturieren

Woche 4: Alltag integrieren

  • KI wird Teil der Morgenroutine
  • Zeitersparnis dokumentieren
  • Kollegen davon erzählen

Praktische Tipps für bessere Ergebnisse

Tipp 1: Seien Sie konkret Statt: "Schreibe einen Brief" Besser: "Schreibe einen freundlichen Brief an Eigentümer über anstehende Dachsanierung, Kosten 50.000 Euro, Termin April 2024"

Tipp 2: Geben Sie den Ton vor Fügen Sie hinzu: "Schreibe freundlich/formell/verständlich/kurz"

Tipp 3: Lassen Sie nachbessern Nicht zufrieden? Schreiben Sie: "Mache es kürzer/freundlicher/formeller"

Tipp 4: Nutzen Sie Vorlagen Speichern Sie gute Ergebnisse als Vorlage für ähnliche Fälle

Tipp 5: Bleiben Sie kritisch KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für Ihr Fachwissen

Was kostet der Spaß wirklich?

Option 1: Der Kostenlos-Einstieg

  • ChatGPT Free: 0 Euro
  • Claude Free: 0 Euro
  • Google Gemini: 0 Euro

Einschränkungen: Begrenzte Anfragen pro Tag, keine Spezialfunktionen

Option 2: Der Profi-Einstieg

  • ChatGPT Plus: 20 Euro/Monat
  • Claude Pro: 20 Euro/Monat

Vorteile: Unbegrenzte Nutzung, schnellere Antworten, neue Funktionen

Keine Sorge! Sie schaffen das!

Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Smartphone? Oder die erste E-Mail? Online-Banking? Anfangs war es ungewohnt, heute ist es selbstverständlich. Mit KI ist es genauso.

Sie müssen kein IT-Experte werden. Sie müssen nur den ersten Schritt wagen. Die KI wartet geduldig auf Sie – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Ohne Überstundenzuschlag.

Der beste Moment anzufangen? Jetzt.

Öffnen Sie ChatGPT und tippen Sie: "Hallo, ich bin WEG-Verwalter und neu hier. Was kannst du für mich tun?"

Die Antwort wird Sie überraschen. Und motivieren.

Ihr persönlicher Spickzettel zum Ausdrucken

Die 5 wichtigsten KI-Tools:

  1. ChatGPT (http://www.chatgpt.com ) – Der Allrounder
  2. Claude (http://www.claude.ai ) – Der Präzise
  3. Gemini (http://gemini.google.com ) – Der Google-Vernetzte
  4. DeepL Write (http://www.deepl.com/write ) – Der Schreibverbesserer
  5. Perplexity (http://www.perplexity.ai ) – Der Recherche-Profi

Lesen Sie für mehr Infos auch meinen SCALARA Magazin-Beitrag zum Vergleich der verschiedenen Modelle hier

Die 3 goldenen Regeln:

  1. Keine echten Namen eingeben
  2. Immer gegenlesen
  3. Bei Unsicherheit: Experten fragen

Notfall-Prompts für den Anfang:

  • "Erkläre mir das einfacher"
  • "Mache es kürzer"
  • "Schreibe es freundlicher"
  • "Gib mir 3 Alternativen"
  • "Was muss ich beachten?"

Fazit: Ihre Verwaltung, nur besser & schneller

KI macht Sie nicht überflüssig – sie macht Sie überlegen. Während Ihre Konkurrenz noch Standardbriefe abtippt, haben Sie schon die dritte Eigentümerversammlung vorbereitet.

Es geht nicht darum, ein Technik-Freak zu werden. Es geht darum, sich das Leben leichter zu machen. KI ist kein Hexenwerk – es ist ein Werkzeug. Wie ein Taschenrechner, nur für Texte.

Probieren Sie es aus. Heute. Jetzt. Was haben Sie zu verlieren? Außer überfüllten Schreibtischen und Überstunden.

Die Zukunft der WEG-Verwaltung ist digital. Aber der Weg dorthin ist einfacher, als Sie denken.

Ein Artikel von
Alexander Dziendziol-Dickopf
CTO

Alex ist seit 20 Jahren in der IT-Branche unterwegs. In den verschiedensten Rollen betreut er seit 12 Jahren Software-Entwicklungsteams in Corporate-Projekten. In 2016 hat er erfolgreich ein Kölner Software-Unternehmen gegründet und gibt dessen Leitung nun ab. Als Enterprise-Architekt und Programm-Manager hat er Erfahrung im Führen von multiprofessionellen IT-Teams in On- und Offshore. Bei SCALARA bringt er nun all sein Wissen und seine Expertise ein, um unsere Vision technisch zu skalieren. Mit seine Erfahrungen mit skalierenden Enterprise-Infrastrukturen, konzipiert er die Grundlage für unsere Vision als Platzhirsch der digitalen Immobilienindustrie.

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